Chronik des Turnvereins Ailingen
Chronik des Turnvereins Ailingen
Joachim Frick |

Chronik des Turnvereins Ailingen - eng verbunden mit der Ailinger Ortsgeschichte
Am vergangenen Dienstag trafen sich viele interessierte Zuhörer im Museum Ittenhausen, darunter viele Mitglieder und ehemalige Vorstände des Ailinger Turnvereins. Herr Manfred Kling berichtete über die Entstehung des Vereins und den Werdegang in den ersten Jahrzehnten, einer schwierigen Zeit. Begleitend zum Vortrag präsentierte er eine Vereinschronik mit Schautafeln.
Die Vereinsgründung 1919 im „Ochsen“ in Ailingen fand mit 48 Mitglieder große Resonanz in der Bevölkerung. Da es keine Turnhalle gab wurde im Ochsen-Nebengebäude mit den Turnaktivitäten begonnen. Geräteturnen, Seilspringen, Tauziehen, Leibesübungen auch mit Gesang, Teilnahmen an Turnfesten, die erste Fahnenweihe 1920 und gesellige Abende waren erste Höhepunkte in einer Nachkriegszeit mit Inflation, Arbeitslosigkeit, Armut und Trauma. Manfred Kling schilderte parallel mit Anzeigen, Bildern und Berichten aus dem „Seeblatt“ das Leben der damaligen Jahre in Ailingen.
1930 konnte dann mit Abbruchmaterial der Zeppelinhalle in Löwental die erste Turnhalle gebaut werden, am heutigen Standort des Feuerwehrhaus, ein weiterer Höhepunkt für den Verein.
Am Übergang in die NS-Zeit erwähnte Herr Kling 1933 die Fahrt nach München zum Deutschen Turnfest und präsentierte die Original Fahrkarte dazu. Während dieser Zeit waren die Vereine vielen Vorschriften, Verboten und Entbehrungen ausgesetzt, die Turnaktivitäten waren streng militärisch geprägt.
Manfred Kling schilderte ausführlich und eindrucksvoll diese Epoche in der Vereinsgeschichte.
„Zieh`n wir mal zur Turnhall hin...Jetzt geht`s ans Reck, ein kleiner, zarter Feiner mit kurzen Beiner...Seht dort drüben springen` s Seil, Himmel-Donnerwetter-Keil, das Ding ist sakrisch steil…In einem Turnverein, da woll`n wir sein – Dschindri-bum!“
